Die Haltung:
Unsere Ziegen leben in einer Gruppe im Laufstall, kommen je nach Witterung täglich, mehr oder weniger lang, auf die Weide. Wir pflegen ca. 4x im Jahr die Klauen (bei Bedarf öfter), entwurmen alle 3 Monate.
Unsere Ziegen bekommen kein Kraftfutter/ Getreide, da Ziegen dies in größeren Mengen nicht verdauuen können, bzw. dies ihren Pansen überfordert (weshalb Brot sie auch töten kann). Je nach Verfügbarkeit von Gras, bekommen sie kleine Mengen an Saftfutter (z.B. Futterrüben). Auch eine Fütterung von großen Mengen Saftfutter bringt den empfindlichen Verdauungstrakt durcheinander und kann tödlich sein.
Gehen sie wegen Sturm oder sehr schlechtem Wetter nicht auf die Weide gibt es Futterrüben/ Laubäste oder getrocknete Brenesselsträucher als Beschäftigung.
Ihr Hauptfutter ist Öhmd und Heu, egal ob sie auf der Weide sind oder nicht, dieses steht zur freien Verfügung im Stall und auf der Weide bereit, ebenso jederzeit frisches Wasser.
Der Stall ist mit gutem Stroh eingestreut, von welchem sie ebenfalls gerne knabbern.
Wir haben eine Einzelbox in Hörweite, in der wir zur Not isolieren können, bzw. neue Tiere erst einmal unterbringen, bis geklärt ist, ob sie gesund und wurmfrei sind.
Unsere älteste Ziege ist über 20 Jahre alt. Sie bekommt mehrmals täglich Heuersatz zugefüttert, damit sie ihr Gewicht trotz des Alters halten kann.
Geschichte:
Mit 4 Hühnern und 2 Ziegen fing alles an...............
Noch während der Renovierung bekamen wir das Angebot bzw. die Bitte 2 Ziegen und 4 Hühner zu übernehmen, wegen Umzug der Vorbesitzer.
Zwei Burenziegen, die bisher mit den Hühnern zusammen in einem kleinen Stall gewohnt hatten. 3 weitere Ziegen hatten dort gewohnt und waren alle aus unerklärlichen Gründen gestorben. Die Weide abgefressen, zum Essen Hühnerfutter. Die eine Ziege sei "böse" und würde "hörneln".
Wir entschieden uns die Ziegen mitzunehmen. Kauften schnell noch alle Ausrüstung, bauten den ehemaligen Schafstall um.... Die Zwei waren extrem scheu, aber nicht aggressiv.
Bereits am ersten Abend wirkte eine Ziege nicht mehr munter, schien Schmerzen zu haben. Kurz darauf war sie tot.
Wir erreichten endlich einen Tierarzt, dieser kam sofort für die andere Ziege. Fazit: Extremst verwurmt und Mangelerscheinungen. Der Stress in Kombination mit dieser Vorerkrankung hat Lina (so hatten wir sie getauft) nicht überlebt.
Die andere Ziege wurde sofort ärztlich versorgt. Da diese aber verzweifelt nach ihrer toten Kollegin schrie haben wir uns entschieden sofort einen neuen Partner zu suchen.
Wir erstanden dann in Schwörstadt schon am nächsten Morgen zwei Bioland Ziegen, die ehemals Milchziegen waren. Sie zogen sofort zu uns. Von einer de beiden, die noch immer die Leitziege ist, haben wir immer ab dem Frühjahr für ein halbes Jahr frische Ziegenmilch, d.h. täglich melken!
Etwa ein Jahr später, als wir ein Weidenetz kaufen wollten entdeckten wir beim Verkäufer in einem Verschlag eine einzelne Schwarzwälder Ziege. Er erzählte uns sie sei eine Zirkusziege gewesen und er habe sie für die Kinder zum Spielen gekauft. Später ging sie dann 1x im Jahr auf einen Ziegenhof zum Decken und ihre Kinder wurden dann, wenn sie fest frassen verkauft.
Die Ziege war dünn und hatte entzündete Augen. Einzelhaltung von Ziegen ist Tierquälerei, da sie sehr gesellige Tiere sind. Außer ihr gab es nur Enten und Hühner. Der Besitzer sah dies ein und überließ uns die Ziege. Wir nahmen sie sofort mit (gut haben wir ein großes Auto und immer Transportpapiere dabei).
Einen Monat später fütterten zwei Mädchen über einen doppelten Weidezaun unsere Ziegen aus eine Sack mit Brot. Unsere Anabell starb trotz Tierarzt noch in der Nacht. Am nächsten Tag erwischte ich die Mädchen an der selben Stelle an der wir am Vortag auch noch Brot zwischen den Zäunen gefunden hatten. Wieder hatten sie gefüttert, wir benötigten erneut den Tierarzt, da eine Ziege kurz nach dem Füttern bereits starken Durchfall und einen Blähbauch bekam. Der Tierarzt war aber rechtzeitig und die Ziege konnte gerettet werden.
Die Mädchen haben sich nicht entschuldigt und die Mutter der Mädchen war ebenfalls nicht kooperativ. Diese Ignoranz hat uns unsere Anabell genommen und ganz nebenbei fast 500Euro gekostet. Als ich um eine Kostenerstattung bei der Mutter anfragte sagte sie mir sie habe dafür kein Geld....... Ohne Komentar.....
Nochmal ein halbes Jahr später nahmen wir von Bekannten, die keine Zeit mehr hatten 2 Buurenziegen auf und 3 Tage später noch eine Dritte. Klara war damals hochschwanger und hat bei uns Drillinge geboren. Mit unserer und der Hilfe des Tierarztes.
Sie hat ihre Kinder gut gesäugt und erzogen, teilweise haben wir ebenfalls die Kleinen mit Schoppen gefüttert, da die Milch nicht immer reichte.
Leider starb sie und eines ihrer Söhne ebenfalls am Füttern von Passanten mit Brot.
Die zwei übrigen Böcke leben nun mit ihren Tanten und unserer Kuh zusammen im Laufstall, bzw. gehen schon mit allen gemeinsam auf die Weide und sind munter und freundlich.... und sehr laut wenn sie etwas wollen.
Ihr Vater war übrigens ein riesiger und imposanter vertreter seiner Rasse und wir sind gespannt ob die Zwei auch so gross werden.